Der BeagleBone Black ist ein starkes Stück Hardware. Mit seiner geballten Leistung steht ihm ein ganzes Universum von Betriebssystemen offen, aber es lässt sich nicht einfach alles drauf installieren. Je nachdem, wie tief Sie in die Materie einsteigen wollen, können Sie sich mit vorgefertigten Paketen begnügen oder den ganzen Weg gehen und einen eigenen Kernel für die Plattform entwickeln.
Der Grund für gewisse Einschränkungen ist der, dass der Beaglebone Black auf der ARM-Architektur basiert, die sich von dem unterscheidet, was wir normalerweise von Hochleistungs-Computerumgebungen erwarten, die in der Vergangenheit auf einem x86 basierten. Mit der hohen Leistung von ARM-basierten Mikroprozessoren bei niedriger Stromaufnahme, vor allem im wachsenden IoT Segment, erhielten sie immer mehr Aufmerksamkeit von Software-Entwicklern. Dies eröffnet eine ganze Welt von Möglichkeiten.
Der BeagleBone Black wurde zunächst mit Angstrom Linux als Kernsystem entwickelt. Angstrom wurde mit Seitenblick auf die Embedded-Systems-Szene entwickelt, sodass es sehr schlank ist und sich für sehr geringen Speicherbedarf skalieren lässt. Schließlich wurde Debian als primäres Betriebssystem für BeagleBone Black angepasst. Damit erschloss sich eine sehr große Welt von Gehäusevarianten und kompatibler Software. Debian ist das Rückgrat von Distributionen wie Ubuntu und Mint. Wenn Sie also in einem Forum auf ein Posting stoßen, das eine Anleitung für Ubuntu enthält, funktioniert dieselbe Schrittfolge aller Wahrscheinlichkeit auch auf Debian, solange Sie vorher alle fehlenden Abhängigkeiten installieren. Ein Schlüssel zu Abhängigkeiten und Softwarepaketen ist der, dass sie ARMHF-kompatibel sein müssen, um auf dem BeagleBone Black laufen zu können. Für Debian auf dem BeagleBone Black haben Sie als Optionen die Version 7 namens Wheezy und die Version 8 namens Jessie. Ich würde empfehlen, die letzte stabile Version zu wählen. Zum Zeitpunkt, zu dem dieser Artikel verfasst wurde, ist dies Debian 8.3.
Beide images (Debian 8.3 und 7.9) können auf eine SD-Karte geschrieben werden. Ich würde eine Class 10 Micro-SD-Karte mit mindestens 8 GB Speicherkapazität empfehlen, etwa die Kingston SDC10/8GBSP. Sie können unter Linux den Befehl dd verwenden. Unter Windows verwenden Sie das Dienstprogramm Win32DiskImager. Auf dem Mac verwenden Sie das Dienstprogramm XZ.
Manchmal ist es sinnvoll, eine GUI, auf dem Board zu haben, auch wenn es sich in erster Linie um eine Embedded-Computing-Plattform handelt. Bei einem meiner Projekte arbeitet das Board als Standalone-Dashboard, das über HDMI einige Informationen auf dem Monitor anzeigt. Dazu habe ich einen Mini-HDMI-auf-HDMI-Konverter eingesetzt, konkret den PNY CH-A10-C10-C (https://www.arrow.com/en/products/c-h-a10-c10-c/pny-technologies). Um dies zum Laufen zu bringen, benötigte ich X11. Der schnellste Weg, den ich fand, war das LXDE-Paket (Lightweight X11 Desktop Environment). Dieses bietet alle benötigten Elemente, um eine GUI zum Laufen zu bringen, auch auf Systemen mit begrenzter Grafikhardware. Der schnellste Weg, die LXDE zu installieren, ist apt-get. Ein Beispiel:
sudo apt-get update
sudo apt-get -y install lxde lxde-core lxde-icon-theme
sudo shutdown -r now
Nach dem Neustart sollten Sie den LXDE-Login-Bildschirm sehen und einige installierte grafische Hilfsprogramme vorfinden.
Neben diesen „offiziell“ unterstützten Pakete gibt es eine ganze Reihe von anderen Distributionen, die auf dem Board funktionieren. Ich habe es erfolgreich mit Ubuntu 14.04, 12.04 und Snappy Core versucht. Alle starteten auf dem Board und funktionierten. Für meine Projekten habe ich Ubuntu 14.04 verwendet. Snappy Core ist eine interessante Geschichte zum Experimentieren, wie auch die Push-into-Cloud-Container von Ubuntu, die Docker-Anwendungen unterstützen. Android 4.2.2 Jelly Bean ist ebenso für BeagleBone Black geeignet, zusammen mit Windows Embedded Compact 7 und 2013.
Die zentrale Erkenntnis ist, dass es für jedes Projekt, das Sie sich vorstellen können, eine Masse von Optionen für den BeagleBone Black gibt. Einige davon werden besser unterstützt als andere. Einige sind etwas schlanker, sodass sich mit dem Board mehr erreichen lässt.