Wir stehen am Beginn der IoT1(Internet of Things)-Ära. In dieser kommunizieren mehrere Milliarden verbundener Geräte über das Internet mit anderen Geräten und Systemen in vielfältiger Weise. Man geht davon aus, dass bis 2020 zwischen 12 und 50 Milliarden Geräte verbunden sein werden. Unabhängig von der tatsächlichen Zahl ist das Ergebnis eindeutig: Es wird ein gewaltiger neuer Markt für innovative Lösungen entstehen. Eine wesentliche Rolle werden bei dieser Entwicklung MVNOs2 (Mobile Virtual Network Operators) spielen. M2M-Geräte und Internet-„Dinge“ benötigen primär Datenverbindungen. In diesem Zusammenhang wird der Begriff Managed Services Provider gegenüber MVNO häufig verwendet, da er den Bedarf an Mehrwertdiensten, wie etwa die Verwaltung von Remote-Geräten, verdeutlicht.
Die Wertschöpfungskette als Schlüsselthema
Um die immensen Chancen des IoT optimal nutzen zu können, ist eine Entwicklungs- und Bereitstellungsumgebung erforderlich, die einfache und schnelle Erstellungen und widerstandsfähige Bereitstellungen ermöglicht. Dies kann jedoch mithilfe der normalen M2M-Wertschöpfungskette nicht erreicht werden, die drei Hauptkomponenten umfasst. Der Begriff „Wertschöpfungskette” deutet darauf hin, dass der Wert von erfassten Daten steigt, wenn diese in praktisch umsetzbare Echtzeit-Informationen umgewandelt werden.
Eine ähnliche Funktionalität erfordern IoT-Lösungen. Erstanbieter können jedoch nicht einfach davon ausgehen, dass IoT-Anwendungen auch M2M-Konzepte umfassen, die auf neue Geräte- und Sensorarten angewendet werden können.
Das Schlüsselthema ist die Schnittstelle zwischen der ersten und der zweiten Komponente. Zur Konfiguration der Geräte, zur Überwachung und Verwaltung ihrer Leistung und zur Erfassung des Datenverkehrs ist eine Bereitstellungs- und Verwaltungsplattform erforderlich, die auch eine Abrechnung ermöglicht. Darin besteht die grundlegende Funktionalität. Die Bereitstellung von Lösungen für Tausende von M2M-Geräten ist daher eine wichtige Aufgabe. Für IoT-Bereitstellungen ist dies jedoch keine gangbare Option, da die Zahlen für Verbraucheranwendungen bei mehreren Millionen liegen. Demnach gibt es einen eindeutigen, zwingenden Bedarf an einem neuen Modell.
Smartphone-Apps
Smartphones sind IoT-Geräte. Laut einer von der IDC durchgeführten Umfrage wurden im Jahr 2013 mehr als eine Milliarde dieser Geräte ausgeliefert. Jeder Nutzer weiß, dass ihre Konfiguration reibungslos funktioniert und unzählige Apps in Online-Shops heruntergeladen werden können. Ein besseres Modell ist daher kaum denkbar. In diesem Fall wird anstelle eines drahtlosen Modems ein kundenspezifischer Chip verwendet. Bei Produktionsmengen in dieser Größenordnung ist dies zwar kostenintensiv, jedoch bezahlbar. Diese Geräte verfügen über leistungsstarke Computing- und Kommunikationsressourcen. Entwickler zielen APIs3 (Application Programming Interfaces, Programmierschnittstellen) an, wodurch es unnötig wird, die Funktionsweise von Smartphones zu kennen. Dieses Modell kann nicht auf die vergleichsweise geringen Produktionsmengen üblicher IoT-Geräte angewendet werden. Es ist jedoch ein ähnliches Modell erforderlich, um die Möglichkeiten der zukünftigen „vernetzten Welt” zu maximieren.
Das neue Modell
Im neuen Modell werden die wesentlichen Funktionen der drei M2M-Komponenten übernommen. Aus Sicht des Entwicklers werden sie zu einer nahtlosen Plattform kombiniert. Dies wird durch die effektive Auflösung der Verbindungen zwischen den Komponenten erzielt. Die wichtigste Verbindung ist hierbei die Schnittstelle zwischen Geräten und Kommunikationsnetzwerken. Sobald dies geschehen ist, sind Kenntnisse über die Datenerfassung und -übermittlung nicht mehr erforderlich. Jetzt können APIs angezielt werden. Das grundlegende IoT-Softwareentwicklungsmodell ähnelt daher dem Modell für Smartphones.
Telit erkannte diesen Bedarf bereits vor mehreren Jahren. Er erkannte zudem, dass die Erstellungs- und Bereitstellungsplattform als Dienst angeboten werden sollte. Das bedeutet, dass ein Managed Services Provider den Grundstein dafür bildet. Im Juli 2011 unternahmen wir daher den ersten Schritt zur Entwicklung einer Plattform. Damit wurden wir zu einem Anbieter von verwalteten M2M- und IoT-Diensten. Wir erwarben Global Connect, einen Anbieter mobiler Datenkonnektivitätsdienste. Darauf folgte die strategische Partnerschaft mit Telefonica. Telefonica ist nicht nur ein führender Mobilfunkbetreiber, sondern auch einer der wenigen Betreiber, die ein separates Netzwerk für M2M- und IoT-Datenverkehr unterhalten.
Aus dieser Kombination resultierte eine gemeinsame Entwicklung, das innovative Konzept m2mAIR. Dieses besteht im Angebot direkt einsetzbarer Konnektivität sowie eines umfassenden Portfolios an Mehrwertdiensten. Mit m2mAIR wird die Schnittstelle zwischen der Datenüberwachungs- und Verwaltungskomponente von Telit und dem Konnektivitätsdienst von Telefonica effektiv aufgelöst. Darauf folgte der Erwerb von CrossBridge im Januar 2013. Dieser Schritt erleichterte die Entwicklung der m2mAIR-Dienste für die USA.4
Nutzen für den Kunden
Der erste Teil des Leistungsversprechens beruht auf der Tatsache, dass die Bereitstellung einer Lieferungseinheit Unternehmen die Möglichkeit gibt, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und einfach innovative IoT-Apps zu schreiben. Hierdurch werden genaue Kenntnisse der komplizierten Technologiesysteme und der unterschiedlichen Bestandteile der Wertschöpfungskette unnötig. Die Anwendungs- und Bereitstellungsplattform bietet einen nahtlosen Pfad zwischen Anwendungen und den in den Geräten integrierten drahtlosen Modulen. Den wichtigsten Mehrwertdienst stellt dabei die Remote-Überwachung der Module dar.
Der zweite Teil wird durch das umfassende Portfolio an Mehrwertdiensten von Telit ermöglicht. Diese Dienste werden primär dazu verwendet, die Netzwerkleistung und weitere Servicemetriken remote und proaktiv zu überwachen und diesbezügliche Fehler zu beseitigen. Dies erfolgt über ein e-Portal. Die Modul-Remoteverwaltung ermöglicht unter anderem, den Modulbestand zu verwalten, Fehler im Mobilnetzwerk zu diagnostizieren und die Quality of Experience (QoE, Erfahrungsqualität) proaktiv zu verwalten.
„Boost” ist ein Mehrwertdienst, der wesentliche Bedeutung für eine IoT-Ära haben wird, in der es um mehrere Milliarden Geräte geht. Dieser Dienst stellt die Qualität von Netzwerkdiensten in Frage, die jedes Gerät im Bereich erhält, und wird bei Bedarf die Registrierung in einem unterschiedlichen, leistungsstärkeren Netzwerk durchsetzen. Dadurch kann die Konnektivität sichergestellt werden. „Aware” ist ein fortschrittlicher und personalisierbarer Überwachungs- und Risikomanagementdienst. Er ermöglicht die kontinuierliche Beobachtung der gesamten m2m-Bereitstellung entsprechend Regeln, die nach Ihren spezifischen Anforderungen konfiguriert werden können. Dieser Dienst ermöglicht außerdem die automatische Auslösung verschiedener Aktionen auf Grundlage von Alarmsignalen.
Riesiges Potential
Der IoT-Markt hat ein immenses wirtschaftliches Potential. Dennoch müssen IoT-Unternehmen über die Konnektivität hinausblicken und überlegen, wie sie sich selbst mit ihren Partnern und innerhalb der Wertschöpfungskette positionieren. IoT-Berater Ken Figueredo meint hierzu: „Unternehmen sollten überlegen, wie sie sich selbst mit Partnern innerhalb der Wertschöpfungskette positionieren. Sie müssen zudem ihre Produkte der nächsten Generation entwerfen, um von neuen Geschäftsmodellen profitieren zu können, die auf der kooperativen Nutzung von Daten aus einer Vielzahl verbundener Geräte beruhen.”
Die kooperative Nutzung von Daten, die von Millionen bis Milliarden Geräten stammen, hat tiefgreifende Auswirkungen. Es wird sich erst langfristig zeigen, wie diese Daten zur Generierung von praktisch umsetzbaren Echtzeit-Informationen genutzt werden können. Eine naheliegende Idee wäre die Nutzung dieser Daten zur Verkehrsverwaltung in Städten. Eins ist klar: Es bricht eine Ära neuer Informationen und Kommunikationsarten an. Telit ist stolz und erfreut darüber, aktiv daran beteiligt zu sein.
Der One-Stop-Shop von Telit
Nachdem Telit ein führender Anbieter von verwalteten M2M- und IoT-Diensten geworden war, folgte im September 2013 die Übernahme von ILS Technology. Auf diese Weise konnte das One-Stop-Shop-Angebot des Unternehmens in einzigartiger Weise erweitert werden. Einzigartig deshalb, weil es von Geräten über die Cloud bis hin zu komplexen Unternehmensarchitekturen reicht. Dies deutet darauf hin, dass Telit ein durchgängiges System geschaffen hat, mit dessen Hilfe SMEs und Systemintegratoren zusätzliche Vorteile erzielen können. Dieses erweiterte Angebot wird als ONE STOP vermarktet. ONE SHOP macht Plug-and-Play-IoT-Umgebungen möglich, in denen die Bereitstellung und Nutzung von Geräten und Anwendungen der modernen IoT-Ära revolutioniert werden kann.