Viele professionelle Athleten genießen die Vorteile der individuellen Anpassung, darunter personalisierte Workouts, Bekleidung und Ausrüstung, um ihre Leistung zu maximieren. Nun bringt der 3D-Druck solche Anpassungen auf die nächste Ebene und liefert alles von Sicherheitsauseinrichtungen und Ausrüstung bis hin zu medizinischen Geräten, Uniformen und Schuhen, die von Grund auf speziell mit den individuellen Maßen einer bestimmten Person hergestellt wurden. Da die 3D-Drucktechnologie weiter auf dem Vormarsch ist und preisgünstiger wird, stehen solche maßgefertigten Produkte nicht mehr nur Berufssportlern zur Verfügung. Auch Amateure können von vollständig angepasster Ausrüstung profitieren.
Sportausrüstung ist für die Fähigkeiten von 3D-Druckern ein ideales Betätigungsfeld, da es sich oft um kleinere Teile handelt, die nur aus einem einzigen Material bestehen. Der wichtigste Aspekt jedoch ist, dass die Wirksamkeit von Sportausrüstung stark davon abhängt, wie gut sie sitzt und wie gut sie zu den individuellen Bedürfnissen passt. Ein 3D-Drucker kann einen Ausrüstungsgegenstand auf Grundlage eines Computerscans des Körpers einer Person und/oder deren Bewegungen herstellen und für eine perfekte Passform optimieren.
Zum Beispiel hat der Schuhhersteller New Balance einen Laufschuh entwickelt, der maßgeschneiderte Spikes an der Sohle hat, die mit einem 3D-Drucker hergestellt werden. Um den Schuh anpassen zu können, trägt der Athlet im Training Sensoren in seinen Schuhen. Die Sensoren sammeln Informationen darüber, wie der Fuß in Wechselwirkung mit dem Schuh steht. Mithilfe dieser Informationen kann New Balance bestimmen, wo die Spikes für einen bestimmten Athleten optimal liegen. Die Spikeplatten haben komplexe Formen, die mit traditionellen Fertigungsmethoden nur schwer herzustellen sind, für die Möglichkeiten des 3D-Drucks jedoch gut geeignet sind.
New Balance entwickelte dieses System in Zusammenarbeit mit Spitzen-Leichtathleten. Doch eine Reihe von Startup-Unternehmen bringt individuelle, 3D-gedruckte Schuhe für die breite Öffentlichkeit auf den Markt. Zum Beispiel bietet SOLS individuelle Einlegesohlen an. Die Kunden können mit ihrem iPhone oder iPad ein Bild von ihrem Fuß aufnehmen und SOLS liefert 3D-gedruckte orthopädische Einlagen – viel schneller, als dies mit herkömmlichen Fertigungstechniken möglich wäre.
Weitere Beispiele von 3D-gedruckter Sportausrüstung:
– Helme für Sportarten wie Fußball, Skifahren, Baseball und Radfahren, die auf 3D-Druck basieren und aus komplexen Mikrostrukturen bestehen, die besser als eine herkömmliche Schaumpolsterung in der Lage sind, die Kraft von Stößen abzuleiten.
– Individuelle Gipsformen, die an der Seitenlinie eines Spielfeldes gedruckt werden können, sodass Knochenbrüche bei Spielern schneller heilen.
– Künstliche Gliedmaßen, die individuell für amputierte Athleten gedruckt werden.
– Maßgeschneiderter Mundschutz auf Basis von Scans der Gebisse von Athleten.
– Alle Arten von Sportgeräten, angefangen von Golfartikeln über Fußbälle bis hin zu Lacrosse-Stick-Heads.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2016 dürfte 3D-gedruckte Ausrüstung unter den Top-Athleten der Welt bereits relativ weit verbreitet sein. Dies kann dazu beitragen, diese Produkte bei Kunden auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Der Tag dürfte nicht mehr fern sein, an dem alle Kunden ihren Körper zu Hause oder bei einem Fachhändler scannen lassen können und dann ein Set von vollständig maßgeschneiderter, 3D-gedruckter Ausrüstung und Bekleidung für jede Sportart erhalten, genau auf den jeweiligen Geschmack abgestimmt.