Boeing patentiert fliegende Unterseedrohne

Von Forschungsexpeditionen bis zur Kartographie, vom Action-Sport bis zu militärischen Operationen: Drohnen sind heute aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken.

Die Natur hat den fliegenden Fisch hervorgebracht. Science-Fiction-Filme wie „Die Seaview – In geheimer Mission“ stellen fliegende U-Boote vor. Und kürzlich hat Boeing eine Drohne patentieren lassen, die sich von einem Luftfahrzeug in ein U-Boot verwandeln kann.

Das US-Patentamt hat in diesem Jahr den Antrag von Boeing auf ein Patent für das „Luft- und Wasserfahrzeug für den schnellen Einsatz“ genehmigt. Der Patentantrag beschreibt ein unbemanntes Luftfahrzeug, (UAV, Unmanned Aerial Vehicle), das seine Reise als ferngesteuertes Flugzeug beginnt und dann ins Wasser eintaucht, einige Teile abwirft und zu einem praktischen Unterseeboot wird.

Unter Wasser kann das UAV dann Erkundungsaufgaben erfüllen oder sogar spezielle Arbeiten verrichten. Nach Abschluss seiner Unterwasserfahrt kann das UAV auftauchen und die Ergebnisse seiner Mission drahtlos übertragen. Es kann auch eingeholt werden; laut dem Patentantrag von Boeing können Komponenten erneut verwendet werden.

Das Boeing SUV ist zwar noch weit von den atomgetriebenen fliegenden Überschall-U-Booten entfernt, die wir aus Fernsehserien der 1960er Jahre kennen, es ist aber schon die Erfüllung des Traums von einem Fahrzeug, das in der Luft und unter Wasser zu Hause ist. Da fast drei Viertel unseres Planeten mit Wasser bedeckt sind, gibt es nur wenige Grenzen für diese Drohne.

Aufgrund seiner Fähigkeiten in Bezug auf das Überwinden langer Distanzen in der Luft, längeres Warten, das Erkennen von Unterwasserobjekten – z. B. von U-Booten – und die enge Unterwasserüberwachung solcher Objekte ist die militärische Anwendung eines solchen SUV leicht vorstellbar. Darüber hinaus könnte das UAV Sensoren tragen, mit deren Hilfe es U-Boote erkennen und Informationen dazu erfassen könnte.

Es ist auch nicht schwer, sich vorzustellen, wie dieses Gerät als Waffe eingesetzt werden könnte. Drohnen, die ursprünglich als Überwachungssysteme gedacht waren, wurden zum Tragen von Munition umfunktioniert. Der weltweit erste bekannte Drohnenschlag wurde von einem Erkundungs-UAV, dem General Atomic MQ-1 Predator, durchgeführt, der 2013 ein al-Qa'ida-Fahrzeug mit einer Hellfire-Rakete zerstörte.

Der Patentantrag von Boeing sagt: „Die Nutzlast… können ein Sensor, ein Instrument für die Umgebungsüberwachung oder eine andere Art von Nutzlast sein, je nach Zweck des Flugs“. Zwar wird kein Zweck für die Drohne genannt; die Sprache des Dokuments lässt jedoch offen, ob das Gerät mit Waffen versehen werden kann.

Theoretisch könnten Militärplaner sicher einen Einsatzbereich für ein UAV finden, das in die Nähe eines Ziels fliegt und sich dann in ein Torpedo verwandelt, das ein Schiff oder ein U-Boot versenken kann. Andererseits kann das Gerät auch für zivile Zwecke verwendet werden, etwa zum Finden und Erkunden von Lebensformen im Meer. Ein UAV dieser Art könnte mit verschiedenen Sensoren ausgestattet werden, wie etwa Feuchtigkeits- und Temperatursensoren, Luftqualitätssensoren, Lichtsensoren und weiteren, um als hybrides Aufklärungs- und Umweltüberwachungsgerät zu fungieren.

Der Antrag von Boeing gibt an, dass das UAV über Systeme für Steuerung, Kommunikation und Navigation verfügt, vielleicht auch über GPS. Es kann vor dem Eintauchen ins Wasser seine Tragflächen, Stabilisierer und seinen Propeller abwerfen; dazu können explosive Bolzen oder wasserlöslicher Klebstoff dienen. Sobald diese Teile abgeworfen wurden, kann das Gerät mithilfe eines sekundären Propellers optimal unter Wasser navigieren.

Die Patentschrift erwähnt die Verwendung eines Schwimmtanks, damit das Gerät in unterschiedlichen Wassertiefen operieren kann. Zwar ist das Konzept überzeugend, eine Patentschrift ist jedoch noch lange kein Produkt.

Nur die Zeit wird erweisen, ob dieses Gerät jemals fliegen wird.

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