Kondensatorindustrie unternimmt Schritte zur Förderung von ökologischem und sozialem Verantwortungsbewusstsein

Im Zeitalter von Normen und Rechtsvorschriften wie der RoHS-Richtlinie (Reduction of Hazardous Substances) und der Dodd-Frank-Richtlinie zu Konfliktmineralien muss die Elektronikindustrie im Allgemeinen und der Kondensatormarkt im Besonderen ein Geschäftsgebaren gewährleisten können, das sich weltweit positiv auf Umwelt und Arbeitskräfte auswirkt. Viele Hersteller von Kondensatoren erfüllen die Anforderungen der Gesetze über das übliche Maß hinaus und wenden Praktiken an, die dem Schutz der Erde und der Weltbevölkerung dienen.

RoHS hat viele Namen

Das heutige Umweltbewusstsein in der Elektronikindustrie geht zurück auf das Jahr 2003, als die Europäische Union die RoHS-Richtlinie übernahm. Die RoHS beschränkt den Einsatz von giftigen und umweltschädlichen Substanzen in elektronischen Geräten.

Die RoHS ist besonders bekannt für das Verbot von Blei, sie beschränkt aber ebenfalls den Einsatz von Quecksilber, Kadmium, sechswertigem Chrom, PBB und PBDE.

Auf die RoHS-Richtlinie folgten ähnliche Maßnahmen in anderen Ländern und Regionen, einschließlich der China-Verordnung Nr. 39 – auch bekannt als China RoHS – und das kalifornische Entsorgungsgesetz für elektronischen Abfall (Electronic Waste Recycling Act, EWRA) aus dem Jahr 2003.

Die REACH-Richtlinie

Der nächste Schritt nach RoHS war die Registrierung, Auswertung, Autorisierung und Beschränkung von chemischen Substanzen unter der REACH-Richtlinie (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemical Substances), die im Jahr 2007 in der Europäischen Union in Kraft getreten ist.

REACH ist eine Norm, die weitreichender ist als die RoHS, und in der Unternehmen für die Risikoüberwachung und -kontrolle der Chemikalien in ihren Produkten verantwortlich gemacht werden. Unternehmen müssen ebenfalls Sicherheitsinformationen bezüglich dieser Chemikalien bereitstellen. REACH ermöglicht es der Europäischen Union, Maßnahmen in Bezug auf hochgefährliche Substanzen zu ergreifen.

Konfliktlösung

Der nächste wichtige Entwicklungsschritt fand im Jahre 2012 statt, als die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) eine endgültige Regelung zu Konfliktmineralien genehmigte. Diese Richtlinie setzte Offenlegungsvorschriften für Konfliktmineralien für die USA und einige ausländische Unternehmen durch.

Im Gegensatz zu RoHS und REACH enthält die Richtlinie zu Konfliktmineralien keine spezielle Bezugnahme auf Umweltthemen. Die Maßnahme konzentriert sich stattdessen auf Arbeitsbedingungen.

Auslöser für die Entstehung der Richtlinie war der Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo. Kriegsführende Fraktionen in der Republik Kongo und in benachbarten Ländern haben lange Zeit Mineralien verkauft, um ihre militärischen Aktivitäten zu finanzieren. Diese Gruppen beschäftigten manchmal Zwangsarbeiter, einschließlich Kinder, unter schrecklichen und gefährlichen Arbeitsbedingungen.

Kondensatorhersteller ergreifen Initiative

Führende Kondensatorhersteller haben Maßnahmen ergriffen, um die RoHS-, REACH- und Konfliktmineralien-Richtlinien einzuhalten.

Zum Beispiel bietet EPCOS Produkte an, die der RoHS-Richtlinie entsprechen. Obwohl EPCOS und die Muttergesellschaft TDK darauf hinweisen, dass RoHS speziell auf Systeme und weniger auf Komponenten wie Kondensatoren anzuwenden sei, legen die beiden Unternehmen großen Wert darauf, dass ihre Teile richtlinienkonform sind.  

TDK gibt an, dass der Unternehmensprozess zur Einhaltung der RoHS-Richtlinie für alle Komponenten bereits im Jahr 2004 abgeschlossen wurde. Diese und weitere Unternehmen der Branche haben ebenfalls Bestimmungen zur Einhaltung der REACH-Richtlinie herausgegeben.

Maßnahmen für Konfliktmineralien

Kondensatorhersteller und andere Elektronikunternehmen haben ebenfalls Schritte unternommen, um die Konfliktmineralien-Richtlinien einzuhalten. Obwohl die Richtlinien nur die Offenlegung betreffen, haben viele Unternehmen zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um sicherzugehen, dass ihre Lieferketten frei von Mineralien aus den umstrittenen Minen im Kongo sind.

Dazu gehörten häufig umfangreiche Prüfungen ihrer Lieferketten, wobei nicht nur Minen überprüft werden, sondern auch Schmelzereien, um allen Mineralienquellen auf die Spur zu kommen. Hersteller bemühen sich häufig um eine Vereinfachung ihrer Lieferketten und schalten Zwischenhändler aus, um sicherzustellen, dass ihre Produkte frei von Konfliktmineralien bleiben.

Faires Angebot

Gemäß einer Analyse von Technology Forecasters folgen diese Bemühungen der Fair-Trade-Bewegung anderer Branchen.

Das Fair-Trade-Geschäftsmodell wurde von Unternehmen entwickelt, die Materialien aus Entwicklungsländern importieren oder dort Arbeitskräfte beschäftigen. Diese Bemühungen erstrecken sich auf Branchen wie die Kaffee- und Kakaoerzeugung sowie die Textilbranche. Fair-Trade-Praktiken wurden entwickelt, um der Ausbeutung von Arbeitskräften entgegenzuwirken und allgemeine Sozialleistungen in Ländern der Dritten Welt zur Verfügung zu stellen.

Außer einer Einschränkung von Zwischenhändlern in der Lieferkette umfasst Fair-Trade auch Preis- und Markenstrategien, die sich an die oberen Marktsegmente richten. Produzenten können von der zusätzliche Gewinnspanne profitieren, indem sie höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und neue oder verbesserte Regierungsleistungen anbieten.

EICC weist den Weg

Eine führende Organisation in der Hochtechnologiebranche in Hinblick auf die Durchsetzung von Fair-Trade-Praktiken ist Electronic Industry Citizen Coalition (EICC). Die EICC beschreibt ihre Vision als den Aufbau “einer globalen Lieferkette für die Elektronikindustrie, die sich durch ein sozial, ökologisch und wirtschaftlich verantwortungsbewusstes Handeln auszeichnet”.

Die EICC bietet ihren Mitgliedern einen Verhaltenskodex, der entwickelt wurde, um das Verantwortungsbewusstsein in diesen Bereichen zu fördern. Ein zentrales Thema in diesem Kodex ist das Verständnis, dass Unternehmen die Gesetze, Richtlinien und Bestimmungen der Länder einhalten, in denen sie tätig sind. Außerdem ermutigt die EICC ihre Mitglieder, über die gesetzlichen Vorschriften hinaus tätig zu werden und in ihrer Arbeit soziales und ökologisches Verantwortungsbewusstsein zu fördern.

Zu den Mitgliedern der EICC gehört der Kondensatorhersteller Vishay Intertechnology Inc.

Kondensatoren für eine bessere Welt

Kondensatorhersteller haben durch ihre umfassende Unterstützung der RoHS-, REACH- und Konfliktmineralien-Richtlinien sowie anderer Verordnungen und Bestimmungen bereits gezeigt, dass sie einen Beitrag zur Entstehung einer ökologisch und sozial nachhaltigeren Welt leisten können. Einige Unternehmen haben Praktiken eingesetzt, die den gesetzlich vorgegebenen Rahmen überschreiten und so noch umfassenderen Nutzen bringen. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass immer mehr Kondensatorhersteller solche umweltorientierten Verhaltensweisen und Fair-Trade-Praktiken umsetzen.

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