Was ist der Raspberry Pi 3? Ganz gleich, ob es das erste Mal ist, dass Sie von dem Raspberry Pi hören und Sie sich fragen, ob es ihn auch in anderen Ausführungen gibt, oder ob Sie den Pi 2 bereits kennen und sich über die wichtigsten Upgrades zum Pi 3 informieren möchten, hier erhalten Sie eine allgemeine Übersicht, mit der Sie sich nicht in Einzelheiten verlieren.
1. Es handelt sich um einen Minicomputer, der ursprünglich von der Raspberry-Pi-Stiftung, einer gemeinnützigen Organisation im Vereinigten Königreich, als Lernhilfe entwickelt wurde, um in Schulen und Entwicklungsländern das Verständnis der Computerwissenschaften zu fördern. Obwohl das eigentliche Ziel war, Kinder mit einem günstigen oder leistungsstarken kleinen Computer zum Programmieren zu animieren, hat es unter kreativen, technikbegeisterten Erwachsenen weltweit die Freude am Programmieren wieder erweckt. Zwar ist er nicht so leistungsfähig wie ein Desktop-Computer, vieles braucht aber auch gar nicht die Muskelkraft eines großen teuren PCs. Für nur 35 $ bietet dieser Pi in Kreditkartengröße einen ARM-Prozessor, RAM, Grafikfunktionen und alle standardmäßigen Hardwareports, die normalerweise ein Computer hat.
2. Mit dem Raspberry Pi können Sie fast alles machen. Dank der überraschenden weltweiten Beliebtheit des Pi entstand eine Community treuer Anhänger des Geräts und all seiner Funktionen. Das Ergebnis ist eine wachsende Liste tausender kostenloser Projekte auf zahlreichen Seiten und Blogs hoher Qualität. Sie haben Zugriff auf kostenlose detaillierte Bilder, Diagramme und Codes, um klassische DOS-Spiele auf dem Pi zu spielen, Ihren eigenen Pi-Bilderrahmen zu erstellen, die Bedingungen Ihres Aquariums oder Terrariums zu überwachen oder sogar einen 24/7 funktionierenden Rechner zu bauen.
3. Speicher separat erhältlich. Der Raspberry Pi hat keine integrierten Speicherkapazitäten. Die ursprünglichen Pi-Modelle A und B hatten eine normal große SD-Karte, neuere Modelle erfordern jedoch eine microSD-Karte. Die Schnellstartanleitung für den Pi empfiehlt eine microSD-Karte mit einer durchgängigen Class 4 Mindest-Schreibgeschwindigkeit. Ich persönlich ziehe die Class 10 microSD-Karte mit einer Kapazität von mindestens 8 GB vor. Es kommt natürlich darauf an, wie viel Sie lesen/schreiben wollen, aber es haben deutliche Verbesserungen stattgefunden und der Preisunterschied ist minimal. Auch wenn normalerweise microSD-Karten einer Kapazität von 4 GB empfohlen werden, bezieht sich dies in der Regel auf Image-Installationen. Wenn Sie NOOBS installieren, achten Sie darauf, eine Karte mit mindestens 8 GB zu verwenden. Hier ein Beispiel einer Class 10 8 GB MicroSD-Karte von SanDisk.
4. Her mit dem Zubehör! Sie brauchen nicht nur Ihre eigene microSD-Karte – es ist praktisch nichts enthalten, das mit dem Board verbunden werden kann. Hier eine Liste mit dem Zubehör, das sie mindestens haben sollten:
• MicroSD-Karte (in Nr. 3 erwähnt)
• Stromzufuhr: 5,1 V Micro USB-Wandladegeräte von 2,5 Amp eignen sich für die meisten Projekte hervorragend.
• Display- und Verbindungskabel: HDMI zu HDMI/DVI, um Ihren Fernseher oder Monitor zu verbinden.
• Tastatur, Maus und Monitor/Fernseher
• Pi-Schutzhülle – Es gibt zahlreiche Schutzhüllen für Ihren Pi sowie einige beeindruckende 3D-druckbare Optionen. Denken Sie daran, dass Sie eine Öffnung brauchen, um die General Purpose Input/Output Pins nutzen zu können.
• Ethernetkabel (nur das Modell B/B+), falls Sie aus irgendeinem Grund auch immer nicht das neu integrierte WLAN nutzen möchten
5. Mehr Leistung! Der Raspberry Pi 3 verwendet offiziell ein 5,1 V Micro USB-Netzteil. Meiner Erfahrung nach werden Sie keine Probleme mit einem normalen 5 V anstatt dem 5,1 V haben. Der benötigte Strom (mA) hängt aber davon ab, was Sie vorhaben. Normalerweise ist jedes 2,5 Amp Netzteil eines namhaften Herstellers oder das offizielle Raspberry Pi Netzteil vollkommen ausreichend. Denken Sie daran, dass der Pi 3 aufgrund der leistungsfähigeren CPU etwas mehr Strom verbraucht als seine Vorgänger. Zusätzliche Boards brauchen also dringend diese 2,5 A, auch wenn Sie sich früher davor drücken konnten. Denken Sie daran, dass eine hohe Auslastung oder mehrere USB-Produkte in Ihrem Raspberry Pi 3 ohne eigene Stromversorgung die gesamte Energie aufbrauchen und Ihren Pi kurzzeitig in die Knie zwingen können. Die Moral der Geschichte ist, dass es sich lohnt, in ein 2,5 A Netzteil zu investieren, auch wenn Sie erst einmal glauben, es nicht zu brauchen. Das ist ein Adafruit 5 V Netzteil mit Micro USB-Kabel.
6. Sie müssen nicht unbedingt Linux beherrschen. Wenn Sie sich unsicher sind, besuchen Sie die Raspberry Pi-Website und ihren tollen Hilfe-Bereich, um sich die vielen Startanleitungen anzusehen. Sofern Sie nicht das gewöhnliche Raspbian Betriebssystem nutzen, sind bei den meisten fertigen Betriebssystemen bereits alle Tools und Bibliotheken im Image enthalten. Normalerweise müssen Sie lediglich die WLAN-Verbindungsdaten angeben! Wenn Sie sich nicht die Finger mit Befehlszeilenparametern schmutzig machen möchten, ist Raspbian hervorragend gut aufgestellt. Als Debian-basiertes Betriebssystem finden Sie einen Port direkt über jeder Bibliothek. Alternativ hat der frisch gebackene Raspberry Pi-Benutzer mit dem NOOBS(New Out Of Box Software)-Paket die Wahl unter 5 verschiedenen Betriebssystemen (einschließlich Window 10 IoT Core), die bei der Installation keinerlei spezieller Konfigurationen bedürfen. Auf den Punkt gebracht: Fürchten Sie sich nicht vor den Linux-Wurzeln des Raspberry Pi. Ihre Optionen sind beinahe unbegrenzt!
7. Höhere Leistung, Konnektivität und besseres Energiemanagement! Obwohl der Raspberry Pi 3 und das Pi 2 Model B praktisch gleich aussehen und auch dasselbe kosten, ist der Pi 3 fast doppelt so schnell wie die Vorgängerversion. Beide Modelle haben 1 GB RAM und beide benutzen eine VideoCore GPU der vierten Generation, aber die 900 MHz Quad-Core-CPU des Pi 2 Model B wurde beim Pi 3 auf eine 1,2 GHz CPU erweitert. Ein weiteres aufregendes Upgrade ist die leichte Verschiebung einiger Komponenten des Boards, um für die lang erwartete WLAN/Bluetooth SoC- und Chip-Antenne Platz zu schaffen. Vorbei sind die Tage der hübschen USB-Ports von WLAN- und Bluetooth-Geräten! Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die Hauptspezifikationen des Raspberry Pi 2 Model B und des Pi 3. Beachten Sie, dass der Raspberry Pi 3 offiziell „Pi 3 Model B“ heißt, es aber nie ein „Pi 3 Model A“ gab.
8. Reichlich externe Hardware! Es gibt GPIO-aufsteckbare Erweiterungsboards für zusätzliche oder verbesserte Funktionen wie Sound-/Videokarten, Sensoren, Leistungsrelais und mehr. Außerdem gibt es andere tolle Peripheriegeräte wie Kameras, Touchscreens, GPS-Antennen und sogar einen Retro USB NES Controller.
9. Kein dezidierter Monitor erforderlich. Bei der Ersteinrichtung würden Sie normalerweise Ihre Tastatur und Maus in die USB-Ports des Pi stecken und einen Monitor per HDMI anschließen. Dadurch booten Sie normalerweise mit Ihrem ausgewählten Betriebssystem und der entsprechenden grafischen Benutzeroberflache (GUI). Es gibt jedoch Projekte, bei denen der Raspberry Pi keine normale GUI verwenden muss und Sie „headless“ arbeiten können. In diesem Fall kann der Pi mit dem Netzwerk per SSH (Secure Shell) verbunden werden. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass die SSH-Option bereits standardmäßig verfügbar ist, wenn Sie eine Linux-Version auf Ihrem Raspberry Pi ausführen. Wenn Sie einen Mac haben, können Sie Terminal oder Putty mit Windows benutzen. Auf diese Weise können Sie sich bei Ihrem Pi einfach über Ihren Hauptcomputer anmelden und Ihren Zauber über eine Remote-Befehlszeilenschnittstelle treiben. Es ist also nicht nötig, Bildschirm, Tastatur oder Maus direkt mit dem Pi zu verbinden! Erfahren Sie in unserem Artikel hier mehr über die Einrichtung Ihres Pi im Headless-Modus.
10. Vorsicht mit der Belegung! Wenn Sie Pins über die Kommandozeile aufrufen, müssen Sie beachten, dass Pin 1 auf Ihrer Stiftleiste nicht GPIO 1 entspricht. Wenn man es genau nimmt, gibt es den GPIO 1 sogar gar nicht! Nutzen Sie diese praktische Tabelle, um herauszufinden, welcher GPIO für jeden spezifischen Stift aufgerufen werden muss.
Worauf warten Sie noch angesichts der vielen kostenlosen Projekte, des unschlagbaren Preises und der riesigen Community aus Unterstützern des Raspberry Pi? Legen Sie sich noch heute den Raspberry Pi 3 zu!