Wie vernetzte medizinische Geräte das Gesundheitswesen transformieren
In den letzten zwanzig Jahren haben vernetzte medizinische Geräte mit Echtzeitüberwachung und personalisierter Patientenversorgung die Art und Weise der Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen revolutioniert. Ein aus dem Jahr 2023 von Grand View Research stammender Report geht davon aus, dass diese Entwicklung weitergehen wird und dass der IoMT (Internet of Medical Things)-Markt von 2023 bis 2030 um 16,8 % wachsen wird.
Dieser Artikel erläutert, was vernetzte medizinische Geräte sind, identifiziert die mit ihnen verbundenen Vorteile und Risiken und untersucht, was die Zukunft medizinischer Geräte noch bringen wird.
Was sind vernetzte medizinische Geräte?
Vernetzte medizinische Geräte, auch als intelligente medizinische Geräte oder „Internet of Medical Thing“ bezeichnet, ermöglichen die Echtzeitüberwachung von Vitalzeichen, Interaktionen und medizinischen Zuständen von Patienten. Zu solchen Geräten gehören medizinische Wearables, implantierbare Geräte, Gesundheits-Apps, diagnostische Überwachungsgeräte sowie therapeutische Geräte.
Die Vorteile vernetzter medizinischer Geräte
Zu den allgemeinen Vorteilen intelligenter medizinischer Geräte gehören bessere Ergebnisse für Patienten, die Vermeidung menschlicher Irrtümer, niedrigere Gesundheitskosten, eine stärkere Einbeziehung der Patienten sowie hoch informative Patientenakten. All dies basiert auf der Möglichkeit, Vitalzeichen von Patienten in Echtzeit zu überwachen. Dies ermöglicht das frühzeitige Erkennen medizinischer Probleme. So können etwa vernetzte Pulsüberwachungsgeräte Unregelmäßigkeiten erkennen und frühzeitig vor schwerwiegenderen Herzproblemen warnen. Solche Warnungen können die Zahl von Krankenhausaufnahmen reduzieren und die Lebensqualität für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen verbessern.
Ein weiterer Vorteil vernetzter medizinischer Geräte ist die Möglichkeit, Patienten besser in ihre Gesundheitspläne einzubeziehen. Solche Geräte können Patienten in die Lage versetzen, anhand personalisierter Informationen und direkt umsetzbarer Einblicke selbst mehr Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. So können etwa digitale Gesundheits-Apps die Medikamenteneinnahme von Patienten nachverfolgen, Erinnerungen dazu senden und auch Angehörige benachrichtigen, um sicherzustellen, dass der Patient keine Dosis auslässt. Dies kann auch Behandlungsergebnisse verbessern und Gesundheitskosten senken helfen.
Vernetzte medizinische Geräte und damit verbundene Risiken
Vernetzte medizinische Geräte bieten aber auch Risiken. Ein Bericht aus dem Jahr 2022 von Cynerio meldet, dass 53 % der vernetzten medizinischen Geräte erhebliche Schwachstellen gegenüber Cyberkriminalität aufweisen, die zu Datenschutzverletzungen führen könnten. Da vernetzte medizinische Geräte sensible Informationen erfassen und übermitteln, ist es von größter Wichtigkeit, geeignete IoMT-Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um die Daten der Patienten zu schützen. Glücklicherweise wird die Cybersicherheit in solchen IoMT-Geräten stetig verbessert. Geräte wie TPMs (wie etwa EdgeLock SE050 von NXP) und sichere Prozessoren werden für deutliche Verbesserungen im IoT-Bereich eingesetzt, besonders im medizinischen Sektor.

Die Zukunft (und die Herausforderungen) für IoT-Geräte im Gesundheitswesen
Heute sind die meisten vernetzten medizinischen Geräte solche zur Überwachung des Blutzuckerspiegels, der Pulsfrequenz, des Sauerstoffgehalts im Blut, des Blutdrucks, der Atmung sowie Insulinpumpen. Es gibt außerdem Sensoren zum Erkennen von Stürzen, die Beschleunigungsmesser nutzen, ähnlich wie das ADXL365 von ADI.
Künftige Fortschritte wie etwa mehr Miniaturisierung, Sensoren mit geringerem Energieverbrauch, Akkutechnologien und bessere Sicherheit werden die Nutzung vernetzter medizinischer Geräte noch wertvoller machen. So kündigte etwa Silicon Labs kürzlich neue Bluetooth SoC- und MCU-Modelle, an ähnlich dem EFR32, die sich ideal für kleinformatige Geräte eignen, wie etwa „vernetzte medizinische Geräte, Wearables, Asset-Überwachungs-Tags, intelligente Sensoren und [allgemeine] Verbraucherelektronik.“ Das xG27 SoC ist nur so groß wie ein Radiergummi und kann kompakte vernetzte medizinische Geräte wie medizinische Pflaster, kontinuierliche Blutzuckerüberwachungsgeräte oder tragbare EKG-Geräte unterstützen.
Fortschritte bei Miniaturisierung und Kommunikation, wie etwa die Silicon Labs xG27-Serie, werden Produktausweitungen, Kostensenkungen und Produktdiversifizierungen in der Branche für vernetzte medizinische Geräte ermöglichen. Dabei bestehen jedoch nach wie vor einige technische Herausforderungen. Die Interoperabilität der Geräte, bzw. die Fähigkeit der Geräte, miteinander zu kommunizieren, muss verlässlich und sicher sein. Intelligente medizinische Geräte müssen Daten und Aktionen nahtlos und ohne Fehler miteinander austauschen können, andernfalls könnten Leben und Wohlbefinden von Patienten durch den Ausfall eines Geräts gefährdet werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit solcher Geräte wird weiter zunehmen, da Standardisierungsprotokolle und Regulierungen eingerichtet und befolgt werden. Die gegenwärtige Landschaft der Sicherheit von vernetzten medizinischen Geräten leidet jedoch noch unter einer relativ geringen Regulierung.
Intelligente medizinische Geräte und das Internet of Medical Things bieten das Potenzial, das moderne Gesundheitswesen durch personalisierte Patientenversorgung, die Echtzeitüberwachung von Patienten und höhere medizinische Genauigkeit zu revolutionieren. Zwar bestehen im Zusammenhang mit diesen Geräten derzeit noch Risiken, vernetzte medizinische Geräte werden aber ganz sicher sehr erfolgreich sein, wenn die Herausforderungen im Bereich der Sicherheit und der Effizienz angegangen und bewältigt werden.