Im digitalen Gesundheitswesen kommen moderne Technologielösungen für medizinische Zwecke zum Einsatz, indem Software- und Hardwaresysteme in die alltägliche Praxis von Ärzten, Forschern, Patienten, Technikern, Herstellern und darüber hinaus einbezogen werden.
Im Kern basiert digitale Gesundheitstechnologie auf der Erfassung von Patientendaten, der Aufzeichnung dieser Daten in elektronischen Krankenakten (Electronic Health Records, EHRs, und Electronic Medical Records, EMRs) sowie der Nutzung dieser Daten für die Interaktionen zwischen Ärzten und Patienten.
Dieser Artikel stellt einige grundlegende Anwendungen aus dem digitalen Gesundheitsbereich vor und untersucht den Wert dieser technologischen Revolution für Anwender.
Moderne Innovationen im digitalen Gesundheitswesen
Verwaltung medizinischer Aufzeichnungen
Am Ende des 20. Jahrhunderts bestanden fast alle medizinischen Aufzeichnungen noch aus Papierdokumenten, deren Übertragung und Verwaltung nicht einfach war. Seitdem hat die Informations- und Kommunikationstechnologie große Fortschritte gemacht und die Genauigkeit, Sicherheit und Übertragbarkeit medizinischer Aufzeichnungen deutlich weiterentwickelt. Heute liegen fast alle modernen medizinischen Aufzeichnungen in elektronischer Form (als EMRs) vor. Dank Internet und bedeutender Fortschritte bei Softwareanwendungen hat die digitale Gesundheitstechnologie in weniger als zwei Jahrzehnten die Verwaltung medizinischer Aufzeichnungen völlig neu definiert.
Telehealth und virtuelle Visiten
Im Zuge der zunehmenden Verfügbarkeit von Videokonferenz-Tools und Breitband-Kommunikation bereitet die Telehealth-Technologie den Weg zur virtuellen Verfügbarkeit von allgemeinen und akuten medizinischen Versorgungsleistungen. Moderne Kommunikationsinfrastrukturen ermöglichen Ärzten, Pflege- und Verwaltungspersonal die virtuelle Verbindung mit Patienten zu Diagnose- und Behandlungszwecken bei den unterschiedlichsten Erkrankungen. Diese relativ neuen Behandlungsverfahren haben es der Medizinbranche bedeutend erleichtert, Patienten schneller zu helfen und diesen ebenso wie behandelnden Ärzten optimierte Umgebungen zur Verfügung zu stellen.
Wearable- und Remote-Überwachungsgeräte
Der vielleicht größte innovative Durchbruch im digitalen Gesundheitswesen sind Wearable- und Remote-Überwachungsgeräte. Diese Geräte erfassen Daten zu bestimmten Körperfunktionen und leiten diese an einen Anbieter weiter. Die jüngsten Entwicklungen auf diesem Gebiet und die zunehmende Nutzung von Remote-Überwachungsgeräten umspannt eine breite Palette von Anwendungsbereichen. Dazu gehören etwa Informationen zum Blutdruck, zum Blutzuckerspiegel, zum Sauerstoffgehalt im Blut, EKG-Informationen, Augendruckwerte, Körpertemperatur, Gewicht, Schlaf und Aktivitätsniveau.
Mit diesen Informationen können Ärzte aus der Ferne Schwankungen und Unregelmäßigkeiten bei den Werten ihrer Patienten erkennen und analysieren, ohne dass hierzu eine direkte Begegnung erforderlich ist. Zwar ziehen viele Patienten persönliche Konsultationen vor, Remote-Überwachungsgeräte ermöglichen jedoch den Zugang zu Diagnosehilfsmitteln, die ihnen vormals nicht zugänglich waren, etwa weil sie nicht mobil waren oder fernab medizinischer Einrichtungen lebten.
Die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet dieser Remote-Überwachungsgeräte wurden von erheblichen Fortschritten bei Sensor-, Verarbeitungs- und drahtloser Kommunikationstechnologie befördert. Wearable- und Remote-Überwachungsgeräte nutzen eine Reihe komplexer und zweckgerichtet entwickelter Sensoren, die leistungsstark genug sind, um präzise Daten zu liefern, und gleichzeitig klein genug, um modular und mobil zu sein. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sensortechnologie das digitale Gesundheitswesen revolutioniert.
Analyse- und Informationstechnologie im Gesundheitswesen
Schließlich können moderne Computersysteme riesige Mengen von Daten verarbeiten und analysieren, die durch die oben erwähnten Innovationen im digitalen Gesundheitswesen verfügbar werden, und sie alle in eine einzelne Softwareanwendung integrieren, die für die unterschiedlichsten Anwender großen Nutzen bietet. So können etwa EKG-Daten eines Patienten, die ein Remote-Überwachungsgerät über 10 Tage hinweg an einem entfernten Ort erfasst, mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen automatisch verarbeitet und eventuelle Unregelmäßigkeiten erkannt werden. Diese Unregelmäßigkeiten können dann von Ärzten analysiert werden, die die entsprechenden Informationen dann in die elektronische Krankenakte des Patienten aufnehmen. Wenn der Arzt sich dann für eine Diagnose oder eine Therapie entscheidet, kann er im Rahmen einer Telehealth-Visite virtuell mit dem Patienten kommunizieren. Der gesamte Prozess kann im Rahmen einer einzigen proprietären Anwendung erfolgen und so für alle beteiligten Personen vollständig nahtlos ablaufen.
Die Vorteile der digitalen Gesundheitsversorgung
Digitale Gesundheitsversorgungsmodelle werden überall auf der Welt seit zwei Jahrzehnten zunehmend eingesetzt. Neue technologische Fortschritte werden sicher kontinuierlich weitere Innovationen ermöglichen und Patienten, Ärzten und medizinischen Organisationen immer weitere Vorteile bieten. Das digitale Gesundheitswesen bietet der Medizinbranche Optimierungsmöglichkeiten durch Kostensenkung, echte Wertbeiträge für Nutzer und die Verbesserung der medizinischen Versorgung und ihrer Ergebnisse.