In diesem letzten Teil dieser Beitragsreihe wird aufgezeigt, wie einzelne Geräte erfolgreich zusammenarbeiten können, um echten Mehrwert aus der Smart Home Technologie herauszuholen.
Kunden durch Bereitstellung smarter Produkte und Services überzeugen
In Teil 1 und Teil 2 dieser Beitragsreihe wurde darauf eingegangen, wie smarte Designs mit hohem Mehrwert zu einem erschwinglichen Preis bereitgestellt werden können und wie einige Einschränkungen beim Design angegangen werden müssen, um den Markterfolg zu sichern. Auch nach gelungener Entwicklung eines smarten Designs bleibt noch viel zu tun. Um mit einer Smart Home Technologie echten Mehrwert zu erlangen, ist nicht die Leistung eines einzelnen Geräts, sondern die Kombination und Interaktion zwischen mehreren zusammenwirkenden Geräten ausschlaggebend.
Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz ist die wesentliche aufstrebende Technologie zur Schaffung von Mehrwert im Smart Home. Smarte Sensoren hören und sehen alles im Smart Home. Ihre Rolle besteht darin, Informationen über die Umgebung sowie Anregungen der Benutzer zu sammeln. Smarte Geräte handeln im Smart Home. Sie verwalten das Smart Home, indem Beleuchtung oder Sprinkleranlagen eingeschaltet werden.
KI ist das Gehirn im Smart Home. KI erkennt Muster und Anomalien in der Datenverarbeitung und gibt somit dem Smart Home Ökosystem die Möglichkeit, aufgrund der zusammengetragenen Daten zu entscheiden, wie vorzugehen ist. Stellen Sie sich ein Smart Home Sicherheitssystem vor, das eine Videoüberwachung außerhalb des Hauses nutzt, wenn sich jemand dem Haus nähern sollte. Diese Systeme verwenden einen Bewegungsmelder, um festzulegen, ob ein erfolgtes Ereignis aufgezeichnet oder dem Benutzer als Livestream bereitgestellt werden sollte. In diesem Fall besteht eine erste Aufgabe künstlicher Intelligenz darin, Fehlalarme zu beseitigen. Ein Hausbesitzer möchte nicht bei jedem vorbeifliegenden Vogel oder bei jedem schussartigen Knallgeräusch der Fehlzündung eines Autos auf der Straße benachrichtigt werden.
Eine wichtige Anwendung der KI ist die Gesichtserkennung. Neue smarte Türschlösser (Smart Locks) nutzen künstliche Intelligenz, um zu entscheiden, wer das Haus betreten darf.
Babymonitore der nächsten Generation werden mit einem Gesichtserkennungssystem ausgestattet, um erfassen zu können, ob das Baby wach ist. Mit der Entwicklung neuer KI-Innovationen durch die Unternehmen ergeben sich in Zukunft auch weitere Möglichkeiten und neuartige Anwendungen. Beispielsweise können die Eltern anhand der Positionserkennung informiert werden, ob das Baby auf dem Rücken schläft.
Ursprünglich war eine Cloud-Implementierung der Künstlichen Intelligenz geplant. Die Cloud bietet nämlich praktisch unbegrenzte Speicher- und Verarbeitungsressourcen. Es ist jedoch nicht möglich, Livestream-Videos zur Verarbeitung hochzuladen. Zudem führen die Umlaufzeiten der Cloud zu verlängerten Latenzzeiten bei vielen Echtzeitaufgaben.
Um diese Probleme anzugehen, werden Abschnitte von KI an den „Rand“ (die „Edge“) verschoben.
KI ist für die Entwicklung von smarten Geräten der nächsten Generation sehr wichtig. KI legt fest, welcher Anteil des geschaffenen Smart Home Mehrwerts bereitgestellt wird. OEMs (Erstausrüster) müssen verstehen, wie „smart“ smarte Geräte eigentlich funktionieren müssen und wie diese Geräte miteinander interagieren. Künstliche Intelligenz ist ebenfalls wichtig, da KI eine bevorzugte Möglichkeit für OEMs darstellt, ihre Produkte von einem umfangreichen Angebot anderer Produkte in einem schnell wachsenden Markt abzuheben.
Ökosystem
Wenn KI das Gehirn ist, dann stellt das Ökosystem das Gewebe dar, das ein Smart Home verbindet. Über Ökosysteme wie Google Home und Amazon Alexa können Benutzer mit dem Smart Home interagieren und auf alle Funktionen zugreifen.
Eine gute Aktivität innerhalb eines Ökosystems ist für den Erfolg eines smarten Produkts wesentlich.
Verbraucher möchten die Auswahl unter einer Vielzahl von smarten Geräten von vielen unterschiedlichen Anbietern haben. Sie möchten ebenfalls eine zuverlässige und einheitliche Erfahrung machen. Beispielsweise sollte ein ähnlicher Sprachbefehl zum Einschalten der Beleuchtung im Schlafzimmer und in der Küche verwendet werden. Es darf keine Kompromisse bei der Benutzerfreundlichkeit geben.
Heute können OEMs die Anschluss-Interoperabilität zwischen Geräten über einen Protokoll-Konformitätstest überprüfen. Eine Interoperabilität zwischen Ökosystemen ist aber ebenfalls zu berücksichtigen. Während Google Home und Amazon Alexa mit denselben Geräten kommunizieren können, werden unterschiedliche APIs zu deren Bedienung verwendet. Und dies ist nur ein Beispiel, das die Notwendigkeit für einheitlichere Verfahren in der Smart Home Industrie aufzeigt.
Um OEMs dabei zu unterstützen, smarte Produkte zu konzipieren, die miteinander kombiniert werden können, beteiligen sich Branchenführer aktiv an Veranstaltungen wie WorksWith. WorksWith ist eine virtuelle Konferenz, die Hauptakteure der Smart Home Branche zusammenführt, um Bedienkomfort und Interoperabilität zu fördern. Unternehmen wie Google, Amazon, Microsoft, Comcast und Samsung nehmen daran teil, um alle unterschiedlichen Bereiche zu vertreten, die für ein Smart Home wesentlich sind: Silizium- und Modulhersteller, Tool-Anbieter, Drittsoftware, KI, Design-Services, Cloud-Services und Service-Provider. WorksWith ist somit eine zentrale Schulungsveranstaltung, damit Smart Home Entwickler Produkte entwickeln, die mit jedem Hub oder Ökosystem zusammenarbeiten können („Work With“).
Der Smart Home Markt wird von innovativen Ideen überflutet. Daher werden Verbraucher in den kommenden Jahren auf eine Unzahl von smarten Geräten zugreifen können. Dank künstlicher Intelligenz können viele neue Funktionen über eine Interaktion mit diesen Geräten angeboten werden. Ökosysteme werden die Funktionen unterstützen und die Anwendung für die Verbraucher erleichtern. Durch Aufbau einer erprobten Technologie und Plattformen mit erweiterten Entwicklungsressourcen können OEMs smarte Produkte entwickeln, die auf dem Markt Erfolg haben werden, indem sie kombiniert werden, einen hohen Mehrwert liefern und den Benutzern das Leben erleichtern.